Zur Karriere von Karl Leibetseder

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Bis zum 27. Lebensjahr machte ich eine schwierige Zeit durch, in der ich die Umwelt und mich selbst als ungeordnetes Zusammenspiel von Eindrücken erlebte, mit dem Anspruch des Verstehen-Wollens und zugleich Nicht-Verstehen-Könnens, mit dem Gefühl des Ausgeliefertseins an eine massive Fremdbestimmung. Nach der Matura, die ich 1982 an der Handelsakademie im Bezirk Rohrbach ablegte, hatte ich die Absicht, Psychologie zu studieren. Mein Englischprofessor riet mir davon ab, da er diese Studienrichtung für brotlos hielt. Daher entschied ich mich für das Medizinstudium an der Universität Graz. Heute bin ich dankbar dafür, die Vorklinik und den Großteil des Klinikums absolviert zu haben, weil dabei ein umfassendes Körperverständnis entstand, doch der Gedanke, doch noch Psychologie zu studieren, ließ mich nicht mehr los. 1989 schließlich gab ich meinem inneren Wunsch nach, und in dem Moment, als ich mit dem Psychologiestudium begann, klärte sich für mich die Welt. 1993 schloß ich das Psychologiestudium ab, zu dem ich parallel die Psychotherapieausbildung absolviert hatte. Danach stieg ich als Psychologe in die Erwachsenenbildung ein, unterrichtete am bfi Steiermark und als Supervisor am bfi Burgenland. Die Ausbildung zum Supervisor absolvierte ich aus einer Notwendigkeit heraus. Supervision als flankierende Maßnahme erachte ich auch immer als Aspekt der Organisationsentwicklung. Vom bfi wechselte ich zur Erwachsenenbildung am LFI, wo ich den Auftrag hatte, für die Bäuerliche Arbeitsstiftung das Projekt Ländlicher Projektmanager (LPM) zur Ausbildung der Bevölkerung im ländlichen Raum zu entwickeln, um relevante Projekte vorzubereiten und umzusetzen. 1999 machte ich meine ersten Schritte in die berufliche Selbständigkeit. 2001 schließlich hatte ich ein tragfähiges Netzwerk aufgebaut, um als selbständiger Unternehmer meine Dienstleistung marktgerecht anbieten zu können, und gründete mein Unternehmen in der heutigen Form. Ich bin heute genau dort, wo ich hinwollte. Schwerpunkt meiner derzeitigen Tätigkeit ist die Hypnotherapie, wo ich fingerabdruckgenau das für den Klienten nutze, was er mitbringt.

Zum Erfolg von Karl Leibetseder

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, daß meine Klienten, ich selbst und alle Beteiligten einen Nutzen aus meiner Tätigkeit ziehen. Der Nutzen des Klienten wird von ihm selbst definiert. Für mich kann der Nutzen das Gefühl sein, auf der Beratungsebene einem Menschen dazu verholfen zu haben, mich in einer gleichen oder besseren emotionalen Lage zu verlassen als er gekommen ist. Natürlich ist auch wirtschaftlicher Erfolg eine Komponente des Erfolges. Ich möchte in der beruflichen Selbständigkeit mehr verdienen als in einem Angestelltenverhältnis, da das Einkommen kompensieren muß, was mir in meiner Selbständigkeit an Sicherheit entgeht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ein wesentlicher Teil meines Erfolges und auch eine Voraussetzung für meinen Erfolg ist es, das Regelwerk zu kennen und anzuwenden und seine Komponenten einzusetzen und zu vermitteln. Ich bin ein neugieriger Mensch, kann Teilqualitäten wahrnehmen und Trends erkennen und habe keine Angst, Welten zu betreten, die für mich neu sind. Immer, wenn für mich Fragen auftauchten, die eine Vertiefung erforderlich machten, absolvierte ich Zusatzausbildungen. Ich verfüge über ein Netzwerk von Kontakten, die ich regelmäßig pflege.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Herausforderungen begegne ich mit Präsenz und Vertrauen.
Ihr Lebensmotto?
Finde deinen Herzenswunsch, für den es sich lohnt, dich einzusetzen, und es gibt niemanden mehr, der dir sagt, wo es langgeht.